Zurück zur Startseite
Drosselwirkung prüfen
Gleichtaktströme haben gleichen Betrag und gleiche Richtung. Denke Dir eine Spule. Auf einen Spulenkörper werden 10 Windungen Kupferlackdraht aufgetragen. Auf einen zweiten Spulenkörper werden 10 Windungen Kupferlitze aufgetragen. Die Induktivität wird gleich sein. Der Strom teilt sich in der Litze auf, das erzeugte Magnetfeld unterscheidet sich aber nicht von dem des einzelnen Drahtes. Die Litze wirkt wie ein Draht.
Für die Prüfung der Drosselwirkung reicht es, auf den Kern einen einfachen Draht zu wickeln. Es ist nicht erforderlich, die ganze mitunter komplizierte Bewicklung aus Leitungen auszuführen um dann festzustellen, dass die Drosselwirkung nicht reicht. Einfacher Klingeldraht reicht für den Test.
nix
nix
Diskussion des Messergebnisses
Die Drossel liegt im Strompfad zwischen der 50 Ω Quelle und der 50 Ω Last. Die Dämpfung ist dann besonders gut, wenn die Kurve sehr tief hinunter geht. Man achte auf "unten", also auf die untere Nutzfrequenz und "oben", also obere Nutzfrequenz. Man kann sich dann vorstellen, dem Stromfluss stünde ein Widerstand entgegen.
Wird die 10 dB Linie nach unten durchbrochen, entspricht das einem Hindernis von 220 Ω.
Wird die 15 dB Linie nach unten durchbrochen, entspricht das einem Hindernis von 460 Ω.
Wird die 20 dB Linie nach unten durchbrochen, entspricht das einem Hindernis von 1,0 kΩ.
Wird die 25 dB Linie nach unten durchbrochen, entspricht das einem Hindernis von 1,7 kΩ.
Wird die 30 dB Linie nach unten durchbrochen, entspricht das einem Hindernis von 3,0 kΩ.
Wird die 40 dB Linie nach unten durchbrochen, entspricht das einem Hindernis von 10 kΩ.
Bei unserer Messung ist für 1 MHz ist zu erkennen, dass keine 10 dB erreicht werden. Das ist wenig. Dann jedoch wird rasch die 20 dB Marke durchbrochen.
Wichtig ist weiterhin, dass auch für hohe Frequenzen der Kern nicht "schlapp macht". Erkennbar ist dies daran, dass die Kurve unterhalb der 20 dB Marke bleibt. Dieser Kern ist also problemlos von 3,5 MHz bis 50 MHz einsetzbar, sicher auch bis 1,8 MHz herunter. Durch mehr Windungen, z.B. statt 10 Windungen dann 18 Windungen, wird die Wirksamkeit auch "unten herum" erhöht.
Es ist auch bei 33 MHz ein Minimum zu erkennen, von dem ab die Dämpfung wieder weniger wird. Werden 18 Windungen verwendet, rutscht das Minimum weiter zu tiefen Frequenzen hin. Man muss dann kontrollieren, ob die Dämpfung bei 50 MHz noch ausreicht.
Auswahl verschiedener Kerne getestet
Auf diese Weise kann man aus einer Handvoll Kerne mit geringem Aufwand geeignete Kerne für Strombaluns aussuchen:

61x35,5x12,7 4W620 Würth Nr. 74270097 (vor dem Jahr 2009)
40,6x27,4x15 4W620 Würth Nr. 7427015
29,5x19,0x7,7 3W800 Würth Nr. 742701111
35,6x25,4x7,5 3W800 Würth Nr. 742701112
31,7x19x8 4W620 Würth Nr. 74270104
36x23x15 4C65
37x23,3x15,4 unbekannter blauer Kern, macht oben heraus schlapp
42x26x13 unbekannter weisser Kern, macht oben heraus schlapp
40x20x15 unbekannter grauer Kern, kommt erst spät, mehr Windungen erforderlich
28x18x8 unbekannter grauer Kern, kommt schnell, aber oben heraus schnell schlapp
27x14,5x11,5 unbekannter gelb-weisser Kern, ziemlich schlapp
65x38x13 unbekannter grauer Kern, kommt relativ spät
35,5x23x12,5 unbekannter grauer Kern, kommt schnell, aber schwach
weiter zur zweiten Prüfschaltung